Der dritte Tag unserer Reise machte ihrem Thema alle Ehre: „Filialen Gottes im Norden“. Wer besucht schon Hamburg und besichtigt drei Kirchen?
Die katholische St.-Joseph- Kirche wurde in den Jahren 1718–1723 als barockes Sakralgebäude an der Großen Freiheit in Altona errichtet. Sie ist Zeugnis der Religionsfreiheit, die der dänische König seinen katholischen Untertanen gewährte. Wer von den Besuchern der großen Freiheit in St.Pauli weiß noch von diesen Zusammenhängen, wenn er seine „Freiheit“ dort genießt? Voll stolz weist man dort darauf hin, dass man die älteste katholische Kirche Hamburgs ist.
Der 1893 fertiggestellte neuromanische St. Marien-Dom befindet sich im Stadtteil St. Georg. Anlässlich der Wiederbegründung des Erzbistums Hamburg nach 1100 Jahren am 7. Januar 1995 wurde St. Marien zur Kathedrale erhoben. Heute Sitz des Erzbischofs von Hamburg, Stefan Heße. In seinem Bischofswappen findet der Rheinländer den Rhein und fühlt sich sofort ein wenig zu Hause. Legendärer Gründer des Erzbistums Hamburg ist der Hl.Ansgar, dessen Bronzestatue vor dem Dom steht.
Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis (volkstümlich: Michel) ist der bekannteste Kirchenbau von Hamburg und gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands.. Sie liegt gegenüber der Speicherstadt und gilt aufgrund ihrer Hafennähe als Kirche der Seeleute. Die erste Michaeliskirche wurde im 17.Jahrhundert gebaut. Knapp 100 Jahre später wurde sie durch einen Brand zerstört und wieder aufgebaut. 1906 ereilte den zweiten Bau das gleiche Schicksal. Unachtsamkeit bei Arbeiten am Dach führten zu einem Brand, der auf die ganze Kirche übergriff. Beim Wiederaufbau wurden die Holzkonstruktionen durch Stahl und Beton ersetzt.
Aus jener Zeit stammt auch die Kanzel – im Volksmund auf „Teepott“ genannt, so dass der Pfarrer aus dem Teepott predigt. Je nach Länge belebend oder Schlaf fördernd. Gleich 4 Orgeln, eine aus der Bonner Orgelbauwerkstatt Klais und nach Georg Friedrich Telemann benannt, sorgen für den richtigen Klang bei Gottesdiensten und Konzerten.