Einen Löwen soll Heinrich der Löwe von seinem Kreuzzug mit nach Hause gebracht haben und weil dem Tier der Eintritt in die Kirche St.Blasius, dem heutigen Braunschweiger Dom, verwehrt wurde, kratzte das Tier heftig am Portal, so dass man bis heute die Kratzspuren in der Einfassung des romanischen Portals sehen kann. So jedenfalls wird es den Kindern erzählt – ob sie es staunend glauben, sei dahingestellt.
Die Reise führt uns immer weiter nach Osten und doch begegnen wir architektonischen Zeugnissen, die eher an die architektonische Tradition unserer westlichen Nachbarn erinnern. So auch die 1173 als Kollegiatstiftskirche von Heinrich dem Löwen, gegenüber seiner Burg Dankwarderode „zur Ehre St. Blasius’ und St. Johannis des Täufers“ erbaute romanische Basilika, die seine Grablege und die seiner zweiten Gemahlin Mathilde von England werden sollte.
Heinrich wollte ein Abbild des Tempels in Jerusalem errichten – deshalb auch der siebenarmige Leuchter im Altarraum. Der dreischiffigen romanischen Basilika wurde zwischen 1322 und 1346 an der Südseite ein weiteres Seitenschiff angefügt. Nachdem man auf der Nordseite das dortige Seitenschiff abgetragen hatte, erbaute man an seiner Statt 1472 eine zweischiffige spätgotische Halle. Ungewöhnlich sind an diesem Bauteil die gedrehten Säulen und figurierten Rippengewölbe.
Noch weiter im Osten treffen wir in Königslutter auf den Kaiserdom Lothar III. 1135 legt Kaiser Lothar III. den Grundstein für die Benediktiner-Kirche St.Peter und Paul, den heutigen Kaiserdom. 1137 starb er und wurde in der noch unvollendeten Kirche beigesetzt.
Zwei Löwen begrüssen den Besucher zu beiden Seiten des Haupteingangs in die romanische Basilika, die zur Zeit ihrer Erbauung die größte Kirche in Norddeutschland war. Ende des 19.Jahrhunderts wurde das Innere im Stil des Historismus gestaltet und ausgemalt. Von ihrer Ursprünglichkeit zeugen noch der romanische Kreuzgang und einige herausragende Bildhauerwerke der Romanik.
Der Besucher staunt über die Altlanten im Kreuzgang ebenso wie über die schmuckvollen Kapitelle im Chorraum und Kreuzgang, die wohl von italienischen Bildhauern geschaffen wurden. So weit im Osten war die einheimische Bildhauerkunst im 12.Jahrhundert noch nicht verbreitet.