1073/74 siedelte Herzog Welf IV. in Rottenbuch ein Augustiner-Chorherrenstift an und ließ eine romanische Kirche erbauen. Im 15.Jahrhundert wurde sie Zerstörungen im spätgotischen Stil wieder aufgebaut. In der Mitte des 18.Jahrhunderts erhält die Kirche ihre heutige Gestalt. Sie trägt den Titel „Mariae Geburt“ und zeigt im Altarbild Maria als Neugeborenes umgeben von ihren Eltern Joachim und Anna.
Die Fresken von Matthäus Günther zeigen das Leben des Hl. Augustinus. Er legte einen weiten Weg zurück bis er schließlich bekennen konnte: „O Liebe, die immer brennt und niemals erlischt, selbstlose Liebe, mein Gott, setze mich in Flammen.“ (Conf. X, 29, 40). In der Kunst wird er deshalb immer mit einem brennenden Herz dargestellt. „In dir muss brennen, was du in andern entzünden willst !“, ruft er uns zu.
Wir erinnern uns an diesem Ort, der die Glaubensgeschichte des Augustinus so plastisch darstellt, an unsere eigene Glaubensgeschichte, in der es ein Auf und Ab gibt, überzeugte Zeiten und zweifelnde Stunden. Wir kennen den starken Glauben ebenso wie den schwachen. Kirche-sein heißt, der schwache Glaube des Einen wird durch den starken Glauben des anderen ergänzt.