Sieben Wochen vor Kriegsende wurde die Hildesheimer Altstadt bei Bombenangriffen der Allierten zu 90 Prozent zerstört. Die Nachkriegsbebauung verdeckte zwar die Wunden der Zerstörung, gab der Stadt aber kein Gesicht. Wie schon im frühen Mittelalter, so waren es auch in den Achtziger Jahren des 20.Jahrhunderts die Hildesheimer Bürger, die der Stadt wieder ein ansehnliches Gesicht gaben. Herausragendes Beispiel der Marktplatz mit seinen wieder errichteten alten Fassaden.
Ein anderes Beispiel für einen gelungenen Wiederaufbau nach dem II.Weltkrieg ist die Michaeliskirche, die 15 Jahre nach Kriegsende wieder in ihrer alten romanischen Schönheit hergestellt war. Die doppelchörige Anlage von Bischof Bernward 1022 eingeweiht, war wie viele andere Kirchen des 11.Jahrhunderts (auch das Bonner Münster) ein steinernes Bekenntnis gegen die Resignation, die damals nach der Jahrtausendwende herrschte als viele das Ende der Welt befürchteten. Kirchbauten waren immer ein Hoffnungszeichen, denn diejenigen, die den Bau begannen, erlebten selten ihre Fertigstellung.
Herausragendes Kunstwerk ist die Holzdecke aus der ersten Hälfte des 13.Jahrhunderts. Es zeigt den Stammbaum Christi, beginnend mit Adam und Eva, gefolgt von der Wurzel Jesse.
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