4.Tag unserer Reise zu den Juwelen am Bodensee
12500 Käse-Laibe lagern im Käsekeller der Appenzeller Schaukäserei. Der Käse, der dort hergestellt und in die ganze Welt exportiert wird, ist der würzigste Käse der Schweiz. Die Rezeptur der Kräutersulz, mit der Käse mehrere Monate eingerieben wird, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Der Käsepass auf der Unterseite jedes Laibes bürgt für Qualität und Herkunft. Die Qualität der verschiedenen Käsesorten kann man selbst überprüfen, während man bei einige Herstellungsprozessen zuschaut und die Roboter bestaunt, die sehr ausdauernd die Arbeit von menschlichen Arbeitskräften übernehmen.
Wie ein Geheimnis kommen einem auch die mittelalterlichen Handschriften vor, die in der Stiftbibliothek St.Gallen aufbewahrt werden. Der Ungeübte kann sie kaum entziffern.
St.Gallen ist der Hauptort des gleichnamigen Kantons und blickt zurück auf eine über tausendjährige Klosterkultur. Im 7.Jahrhundert lies sich dort der irische Mönch Gallus nieder. Aus seiner Eremitage erwuchs 100 Jahre später das Kloster und die Abtei – eines der bedeutendsten Klöster des Mittelalters. Der Bibliothek – einer der ältesten und reichsten der Welt – verdankt St.Gallen in erster Linie den kunsthistorischen Weltruhm. Sie birgt einen umfangreichen Bestand an Urkunden und Handschriften des frühen Mittelalters sowie eine der weltweit grössten Sammlungen irischer Handschriften.
Die Stiftskirche St.Gallus wurde erbaut zwischen 1755 und 1766, in einer Zeit, in der das Kloster seine spirituelle Kraft verloren hatte. Wenige Jahrzehnte vor der Säkularisation wollte man noch einmal seinen Reichtum zeigen und ließ einen der letzten monumentalen Sakralbauten des Spätbarocks errichten.
Der St. Galler Klosterplan, entstand im frühen 9.Jahrhundert. Er zeigt die ideale Gestaltung einer Klosteranlage und wurde zum Vorbild vieler mittelalterlicher Klöster. Auch die Anlage des Bonner Cassiusstiftes orientiert sich an diesem Plan und seiner Aufteilung der Klostergebäude.