Im mittelalterlichen Chorgestühl des Erfurter Doms saßen die Domherren zwischen den Frauen. 50 Frauenfiguren teilten ursprünglich die 89 Sitze aus Eichenholz – geschnitzt Ende des 14.Jahunderts. Den Frauen von heute reichen die Holzfiguren nicht mehr. Verständlicherweise drängen sie leibhaftig ins Chorgestühl.
Die Reisegruppe des Bonner Münster-Bauvereins hatte die Ehre in die Freude vom Generalvikar des Bistums Erfurt, Prälat Raimund Beck durch den Dom geführt zu werden. Sie sahen nicht nur das Chorgestühl. Sie bestaunten die 56qm große Darstellung des Christopherus und erspähten in dem Fresko das Gesicht eines Muselmanen, der an die „Türken-Gefahr“ am Ende des 15.Jahrhunderts erinnerte. Der Einhorn-Altar findet das Interesse der jungen Frauen und vor dem Dom sieht man die verzweifelten Jungfrauen mit ihren leeren Ölgefässen.
Fast noch interessanter als der Dom war das Gespräch mit dem Generalvikar über die pastorale Situation in dem noch jungen Bistum in einem der jungen Bundesländer.
Beim Stadtrundgang sah man die Fassaden der Häuser aus unterschiedlichen Jahrhunderten. 30Jahre nach der Wiedervereinigung ein gelungenes Beispiel für den Ausbau Ost.
Ein besonderes Schmankerl am Weg: die Predigerkirche, wo einst der Mystiker der Meister Eckhart gelebt hat. Die Madonna mit dem gealterten Jesus fand das besondere Interesse.
Dies war der letzte Beitrag von dieser Reise. Wenn Sie sich für mich und meine Texte interessieren, lesen Sie nach auf meinen Blogs: http://Blog.wilfried-Schumacher.de oder http://WWW.wortzumtag.blog
Den nächsten Reise-Blog gibt es hier wieder im August. Dann geht es in den Elsass.