Atzmann und Geschlechtsumwandlung

Ein mittelalterlicher Atzmann (kein Schreibfehler) und eine wahrscheinliche Geschlechtsumwandlung begegnet dem Besucher in der alten Martinsbasilika in Heiligenstadt.

Der Atzmann – „ein stummer Diener für laute Töne“ – trug im Mittelalter die Choralbücher der Stiftsherren

Aureus und Justinus – die Stadtpatrone von Heiligenstadt (die Heilige Stätte) – waren, so sagt die eine Überlieferung ein heiliger Bischof aus Mainz und sein Diakon, deren Reliquien im 9.Jahrhundert ins damalige Zünchen gebracht und damit den Ruhm der Heiligen Stätte begründeten. Die andere Überlieferung spricht von einem heiligen Geschwisterpaar Aureus und Justina, dessen weiblicher Teil einer mehr oder weniger frommen Geschlechtsumwandlung unterzogen wurde. (Maria 2.0 übernehmen Sie!)

Aureus und Justinus/a – Grabmal aus dem 14.Jahrhundert – heute in St.Aegidien

St.Marien, St. Aegidien und St.Martin die großen Kirchen prägen auch heute noch das Bild der Heiligenstädter Innenstadt und geben auch heute noch ein Zeugnis vom Zusammenhalt der Christen in der kommunistischen Diktatur.

Vom Glauben der Christen im katholischen Eichsfeld zeugen auch noch andere Orte. Stätten der Volksfrömmigkeit durch die Jahrhunderte. Die Wallfahrtskirche in Etzelsbach, wo eine Pieta, eine Darstellung der schmerzhaften Muttergottes, die Menschen einlädt, ihr Leid, ihre Sorgen und Nöte abzuladen und mit ihr unter dem Kreuz Jesu auszuhalten. Oder das Klüschen Hagis, eine alte Einsiedelei und Wallfahrtskirche, die weit über die enger Umgebung hinaus Bedeutung hatte, etwa bei der großen Männer-Wallfahrt, wo sich 10.000 Männer Kraft holten, um den Schikanen der atheistischen Machthaber zu widerstehen. Für die Rheinländer Szenarien, die man sich kaum vorstellen kann.

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