5.Tag auf den Spuren der Staufer: von „Kuhfischen“ und Bruder Jakobs Tricks

Weil Friedrich Barbarossa das Kloster 1162 unter seinen Schutz stellte, bildete das Kloster die letze Station auf unserer Reise. 1147 war das Kloster gegründet worden. Es bestand bis zur Reformationszeit und beherbergt heute unter anderem mehrere Restaurants, die Polizei, das Rathaus von Maulbronn und andere Verwaltungsämter. In den Klostergebäuden befindet sich auch ein evangelisches Gymnasium mit Internat.

Maulbronn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Hier findet man in der Architektur alle Stilrichtungen und Entwicklungsstufen von der Romanik bis zur Spätgotik.

Hier kann man viel über das Mönchsleben im Mittelalter erfahren, über die, die sich mehr dem „ora“ (Beten) widmeten, und über jene, deren Tag mehr durch „labora“ geprägt war – Mönche und Laienbrüder. In der Kirche beeindruckt das Kreuz, das nicht aus Holz ist, sondern aus Stein geschlagen wurde. Im Refektorium erfährt man etwas über die Tricks der frommen Herren, mit denen man das strenge Fastengebot umgehen konnte.

Etwa die Geschichte vom Bruder Jakob, der unverhofft in den Besitz eines großen Stücks Fleisch kam, das so seinen Brüdern nicht vorsetzen konnte. Er hackte das Fleisch klein und mischte es unter das Gemüse. Weil ihn dennoch das schlechte Gewissen plagte, versteckte er das Ganze in kleinen Taschen aus Nudelteig. Die Maultaschen waren geboren. (wenigstens nach dieser kleinen Geschichte).

Refektorium, wo die „Herrgottsbescheißerle“ (Maultaschen) aufgetischt wurden.

Weil man Fische essen durfte und alles, was im Wasser stand und schwamm, kurzerhand als Fisch definiert wurde, war es eine große Freude, als eine Kuh plötzlich im Wasser stand: der erste „Kuhfisch“ der Geschichte.

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