Ein Blick in den Himmel 

Zum Abschluss der Geistlichen Reise gab es im Dießener Marienmünster noch einen Blick in den Himmel. 

  
Die mittelalterliche Klosteranlage wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert bis sie im 18.Jahrhundert ihre heutige Gestalt erhielt. 1736 malte Johann Georg Bergmüller das Kuppelfresko im Altarraum: den Dießener Himmel. Christus umgeben von 28 Heiligen der Stifterfamilie.

  

Hinaus ins Weite

Vom 985 m hohen Hohen Peißenberg geht der Blick weit ins Land bis zu den Bergen der Alpen und weit hinunter ins Alpenvorland. Im 16.Jahrhundert wurde eine Kapelle errichtet, deren Gnadenbild so viel Zuspruch fand, dass die kleine Kapelle erweitert werden musste und schließlich noch eine Wallfahrtskirche angebaut wurde.

  
Auch hier hat Matthäus Günther seine künstlerischen Spuren hinterlassen. Im Deckengemälde legt Christus seinen Arm um seine Mutter, so als wolle er sagen: „Das ist meine und auch Eure Mutter“. Bis heute engagieren sich die Menschen aus der Gegend, um die Gebäude zu erhalten und zu restaurieren.

  

Wenn das Herz in Brand gerät

1073/74 siedelte Herzog Welf IV. in Rottenbuch ein Augustiner-Chorherrenstift an und ließ eine romanische Kirche erbauen. Im 15.Jahrhundert wurde sie Zerstörungen im spätgotischen Stil wieder aufgebaut. In der Mitte des 18.Jahrhunderts erhält die Kirche ihre heutige Gestalt. Sie trägt den Titel „Mariae Geburt“ und zeigt im Altarbild Maria als Neugeborenes umgeben von ihren Eltern Joachim und Anna.

 
Die Fresken von Matthäus Günther zeigen das Leben des Hl. Augustinus. Er legte einen weiten Weg zurück bis er schließlich bekennen konnte: „O Liebe, die immer brennt und niemals erlischt, selbstlose Liebe, mein Gott, setze mich in Flammen.“ (Conf. X, 29, 40).  In der Kunst wird er deshalb immer mit einem brennenden Herz dargestellt. „In dir muss brennen, was du in andern entzünden willst !“, ruft er uns zu.

  

Wir erinnern uns an diesem Ort, der die Glaubensgeschichte des Augustinus so plastisch darstellt, an unsere eigene Glaubensgeschichte, in der es ein Auf und Ab gibt, überzeugte Zeiten und zweifelnde Stunden. Wir kennen den starken Glauben ebenso wie den schwachen. Kirche-sein heißt, der schwache Glaube des Einen wird durch den starken Glauben des anderen ergänzt.

Ein Pferd geht in die Knie

1330 gründete Ludwig der Bayer – übrigens der Gegenkönig von Friedrich, dem Schönen, der im Bonner Münster gekrönt wurde – das Kloster Ettal. 

  
Sein Mittelpunkt: eine kleine Madonna aus Marmor, die der Kaiser aus Italien mitgebracht hatte. Dreimal soll sein Pferd in die Knie gegangen sein und so den Ort markiert haben, wo das Kloster erbaut werden sollte.

  
Der ursprünglich gotische zwölf-eckige Bau wurde im 18.Jahrhundert barockisiert.  Zu Ehren der Gottesmutter erbaut – seit 700 Jahren ein Ort des Gebetes.

Wir stehen auf den Schultern anderer

Welf VI. stiftete 1147 das Prämonstratenser-Kloster Steingaden. Heute ein aufgeschlagenes Buch der Kunstgeschichte. Alle Epochen haben ihre Spuren hinterlassen.

  
Der Kreuzgang – erbaut im frühen 13.Jahrhundert und eingewölbt im späten 15.Jahrhundert ist leider nur noch mit einem Flügel erhalten.

  

Ein romanischer Kirchenbau, mit gotischer Vorhalle, einem barocken Chor und einem Rokoko-Kirchenschiff. Die Deckenfresken zeigen die Gründungslegende um den hl. Norbert und seine Verherrkichung.

  
Eine romanische Rundkapelle mit einem später aufgesetzten gotischen Dach erinnert an die Grabeskirche in Jerusalem und lässt Parallelen zur Bonner Martinskirche erkennen. Der Epitaph (1747) zeigt Welf VI. den Stifter des Klosters.

Uns erinnert dieses Bauwerk mit den Zeugnissen unterschiedlicher Epochen daran, dass wir auf den Schultern anderer stehen, denen wir uns Leben, unser Wissen, unsere Bildung verdanken.

Gekreuzigt und Auferstanden

Ein Kontrast zur Wieskirche: die romanische Basilika in Altenstadt. Etwas jünger als das Bonner Münster fasziniert die Kirche durch ihre klare Architektur und ihre Schlichtheit. Einziger Schmuck: einige romanische Fresken und ein romanisches Kruzifix, der „Große Gott von Altenstadt“.

  
Das romanische Kruzifix zeigt Christus nicht als Leidensmann, sondern als den Herrscher über Sünde und Tod, als König gekrönt mit dem staufischen Königsreif. Die Seelenwaage zeigt, wer als zu leicht empfunden wird.

  

Geistliche Reise in den Pfaffenwinkel

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Wieskirche

Man sagt, als Gott den Pfaffenwinkel schuf, müsse er besonders glücklich gewesen sein. Klöster prägen seit über 1000 Jahren das Land und die Menschen. Hier ist das pralle Leben in den Formen des Barock und Rokoko sichtbar. Es heißt, die Alpenlandschaft zwischen Schongau, Füssen, Oberammergau und dem Starnberger See sei ein kleines Paradies. Wie geschaffen für eine geistliche Reise. Die Kunstwerke vergangener Zeiten sollen uns heutige Menschen ansprechen. Wir wollen nicht nur mit den Augen schauen, sondern eine stets lebendige Botschaft auf dieser Reise neu vernehmen. Deshalb gehören das Gebet und die Stille, die Besinnung und der Gottesdienst zu den wesentlichen Elementen dieser Reise.

Folgen Sie uns bei unserer Reise! Montag,19.9. täglich hier.