Gerade sind wir zurückgekehrt von einer Reise auf der Straße der Romanik in Mitteldeutschland (scrollen Sie nach unten zu den Tagesberichten) und schon machen wir Pläne für das kommende Jahr. Ein Ziel steht jetzt schon fest:
Wir folgen einer Braut auf ihrer Reise zu ihrem Bräutigam. Mehr verraten wir noch nicht. Unsere Mitglieder werden es als erste wissen. Und auch hier gibt es dann mehr Informationen. Über eine zweite Reise 2024 entscheiden wir auf unserer Mitgliederversammlung am 21.Juni 2024 in Bonn. Da aller guten Dinge drei sind, sind die Planungen für eine dritte Reise schon fast abgeschlossen.
Tagtäglich sind die Medien voller Berichte von Gewalt und Diskriminierung. In der Thomas-Kirche in Merseburg konfrontiert uns ein modernes Kunstwerk mit diesem Thema: „Kreuzigung vor roter Wand“ von Klaus Friedrich Messerschmidt, das er 1995 geschaffen hat. Auf dem Holz von ehemaligen Reichsbahn-Wagen, mit denen Soldaten auf die Schlachtfelder und Juden ins Konzentrationslager transportiert wurden, sehen wir die Leiden der Gegenwart dargestellt. In der Mitte ein Gekreuzigter. Es ist nicht Jesus! Die Figur repräsentiert alle Leidenden vor und nach Jesus, so der Künstler. Aber es ist kein trostloses Werk, sondern geschlossen zeigt der Altar die Geschundenen mit dem Wort „denn sie sind selber auferstanden“.
Mit dem Besuch der Thomaskirche begann der 6.Tag auf der Straße der Romanik. Im Jahr 1188 erwähnte eine Urkunde des Kaisers Friedrich Barbarossa die Neumarktkirche St. Thomas zum ersten Mal. Sie trägt das seltene Patrozinium von Thomas von Canterbury zurück, dessen Mord sich im Jahr 1170 in einer Kathedrale ereignete. Besonders ist die Knotensäule des Stufenportals, die aus romanischer Zeit erhalten geblieben und in Mitteldeutschland einmalig ist. Heute dient die Kirche als Konzerthalle und bietet auch Jakobspilgern eine Übernachtungsmöglichkeit.
Oben auf dem Hügel über der Saale thront der Merseburger Dom, dessen Grundstein im 11.Jahrhundert gelegt wurde. Kaiser Heinrich II. und seine Frau sorgten finanziell für die Instandhaltung und die prächtige Erscheinung der Kirche. Merseburg selbst entwickelte sich zu einer bedeutenden König- und Kaiserpfalz. Der Dom hat als Patrone Johannes den Täufer und den Hl. Laurentius.
Im 16.Jahrhundert erhielt die ursprünglich romanische Kirche ihre neue, spätgotische Gestalt. Die auffälligen Staffel- oder Stufengiebel stammen aus dieser Zeit. Beim Rundgang entdeckt er Betrachter kleine Kostbarkeiten mit ihren eigenen Botschaften, wie etwa den Gekreuzigten, dem ein Arm fehlt. Oder das Altarbild von Lucas Cranach dem Älteren oder den romanischen Taufstein aus der St.Thomaskirche, das die alttestamentlichen Propheten und die Apostel zeigt. Die Knaben, die die Kanzel tragen.
Wie schafft man es als Skulptur in den Kirchenraum?
Tausende „pilgern“ jedes Jahr in den Naumburger Dom zu den Stifterfiguren im gotischen Chor. Sie bewundern Uta; Reglindis und ihre Gefährten. Keine Heiligen, sondern Stifterinnen und Stifter, die mit ihrem Vermögen für den Erhalt dieses einzigartigen Bauwerks gesorgt haben.
Der Naumburger Meister, wie man ihren Schöpfer nennt, hatte in Reims studiert und kam über Metz und Mainz nach Naumburg. Im Gepäck die Ideen der Gotik und ausgestattet mit einer großen Kunstfertigkeit. Seine Szenen der Passion Jesu im Lettner sind eine „Bibel der Armen“, die des Buchstabenlesens unkundig waren, mit großer Ausdruckskraft.
Man hat Augen zu wenig, um alles zu entdecken: etwa die beiden Handläufe von Heinrich Apel an den Treppen zum Hochchor, die den Weg ins Paradies und die Predigt des Franziskus zeigen, der zu den Geschöpfen spricht. Oder die Engelin von Heinrich Apel in der Krypta aus der zweiten Hälfte des 12.Jahrhunderts. Oder das romanische Kruzifix dort. Oder das Kapitell mit den Schachspielenden Affen. Wer offene Augen hat, sieht mehr als nur die weltbekannte Uta, von der Umberto Ecco schwärmte, dass er sie zum Essen einladen und mit ihr gerne einen Abend verbringen möge.
Dieses war der letzte Tag unserer Reise auf den Spuren der Romanik in Mitteldeutschland. Auf der Rückreise machen wir noch in Erfurt Station, wo wir einen Stadtbummel machen. Freuen Sie sich mit uns auf die nächste Reise „Auf den Spuren der Etrusker und der mittelalterlichen Päpste“.
Was macht ein König, der des Schreibens unkundig ist, aber eine gebildete Gattin besitzt? Er hört auf ihren Rat: Ich schreibe für Dich und Du unterschreibst, zwei senkrechte Striche und ein Strich quer, fertig ist das „H“ für Heinrich“. (Wenn die Geschichte nicht stimmt, so ist sie gut erfunden.) Dem Andenken des Königspaares aus dem 9.Jahrhundert ist die Quedlingburger Stiftskirche gewidmet. Dort ist Heinrich I bestattet worden und seine Witwe Mathilde gründete an dem Ort ein Damenstift, das als Memoria die Erinnerung an ihren Gatten nicht nur bewahren, sondern besonders durch mehrmalige tägliche Gebete auch pflegen sollte. Das „Kaiserlich freie weltliche Reichsstift“ bestand bis 1802. Im 11.Jahrhundert wurde die heutige flachgedeckte Stiftskirche St.Servatius auf den Überresten dreier Vorgängerbauten erbaut. Ursprünglich war die Kirche farbig gefasst. Lombardische Steinmetzen haben Zeugnisse ihrer Kunstfertigkeit hinterlassen, besonders bei den Kapitellen. Die Nationalsozialisten entweihten die Kirche, beraubten sie jeglicher kirchlichen Ausstattung, den gotischen Hochchor versahen sie im Inneren mit einer pseudo-romanischen Apsis. Die SS machte den Ort zu einer „Weihestätte“ und Heinrich I. missbrauchten sie, indem sie ihn zu einer „germanischen Führerfigur“ verklärten. Die Amerikaner gaben das entweihte Gotteshaus 1945 wieder an die Gemeinde zurück. 2006 erhielt die Kirche das Triumphkreuz von Thomas Leu, das den Gekreuzigten und Auferstandenen Christus zeigt. Ein majestätischer Raum, dessen Schmucklosigkeit vor dem Hintergrund der Nazi-Barbarei sehr nachdenklich macht.
Unten in der Stadt taucht man ein in eine andere Welt. 2400 Fachwerkhäuser aus 8.Jahrhunderten begleiten den Besucher auf Schritt und Tritt. Viele restauriert, nicht wenig immer noch in einem erbarmungswürdigen Zustand. Der Status des „Welterbes“ hilft an vielen Stellen bei der Wiederaufbauarbeit.
In Gernrode entstand im 10.Jahrhundert die Kirche eines von Gero gegründeten Damenstifts. Gero hatte auf einer Reise nach Rom Reliquien des hl. Cyriakus erhalten, die in dem prächtigen Bau ihre Heimat fanden. Mit der Aufhebung des Stiftes 1616 begann die Kirche zu verfallen. Die Stiftsgebäude, die im 18. Jahrhundert noch fast vollständig erhalten gewesen sind, wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen. In der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderte, im Zeitalter des Historismus, wurde man auf den heruntergekommenen Bau aufmerksam. Ferdinand von Quast beauftragte man mit der Restaurierung beauftragt. Er bewahrte die originalen Bauformen, gestaltete aber die Ausmalung nach seinen Vorstellungen. Die bunten Fresken an Ost- und Westapsis geben einen guten Eindruck von der Farbwirkung romanischer Kirchen. (auch in der Liebfrauenkirche in Halberstadt war er tätig gewesen – siehe vorhergehenden Blogbeitrag) Im 11.Jahrhundert entstand im südlichen Seitenschiff der Nachbau des Heiligen Grabes aus der alten Grabeskirche in Jerusalem, das älteste Heilige Grab in Deutschland. Auf der Stirnseite begegnet uns Maria-Magdalena, die „Apostolin der Apostel“.
1964 kamen Restauratoren auf die Idee, die Chorschranken der Liebfrauenkirche in Halberstadt aus den Jahren 1200/1210, die die furchtbaren Zerstörungen des II. Weltkriegs fast heil überstanden hatten, mit einer Latexschicht zu schützen. Eine Fehlentscheidung, die man inzwischen wieder mühsam revidiert hat. So kann man jetzt die Figuren wieder in ihrer Ursprünglichkeit bewundern: Maria trägt Zöpfe und ihre Lippen leuchten rot, Apostel begleiten sie. Die Darstellung erinnert an byzantinische Vorbilder. Auch 823 Jahre nachdem sie geschaffen wurden, begeistern sie die Betrachter. Halberstadt, die alte Bischofsstadt, wurde am 8.April 1945 durch Bombenangriffe zu 80% zerstört, die Innenstadt nahezu eingeebnet. Auch die Liebfrauenkirche wurde hart getroffen. In ihrer Geschichte, die 1088 begann, hatte sie schon viel erlebt: ursprünglich auch mit romanischen Wandmalereien versehen, wurde die Flachdecke durch ein Kreuzgratgewölbe ersetzt, im Barock übertünchte man die alten Gemälde, die im 19.Jahrhundert wieder freigelegt, dabei stark beschädigt und historisierend übermalt wurden. Zwischen 1946 und 1952 wurde die zerstörte Kirche wieder aufgebaut. Auf die erneute Ausmalung verzichtete man. Der Kirchenraum wurde wieder weiß getüncht, ganz schlicht und einfach – ein Zeichen der Solidarität mit vielen Bewohnern der Stadt, die noch in ihren zerstörten Häusern oft in den Kellern hausten.
Gegenüber von Liebfrauen steht an der anderen Seite des Domplatzes der Halberstädter Dom – im 13.Jahrhundert begann man damit, den romanischen Bau nach und nach in einen gotischen Sakralbau zu verwandeln, an dem 250 Jahre gebaut wurde und der alle Phasen der Gotik in seiner Architektur und Ausstattung zeigt. Hier zieht die Kreuzigungsgruppe die Betrachterin seit 1220 in den Bann. Sie erhebt sich über dem Lettner und zeigt den gekreuzigten Christus zwischen Maria und Johannes und zwei geflügelten Engeln. Einzigartig ist der Domschatz mit den reichsten und wertvollsten Kollektionen mittelalterlicher Kostbarkeiten. Glanzlichter sind die im 12 Jahrhundert geschaffenen Teppiche, die einst das Chorgestühl zierten. Prachtstücke der Hochromanik.
Unser 3.Tag auf der Straße der Romanik begann mit dem Besuch der Kirche St.Vitus in der Siedlung Kloster Gröningen. Die um 1100 erbaute Basilika hatte einst drei Schiffe, die im 16. und 19.Jahrhundert ihre Seitenschiffe abgerissen wurden. Trotzdem hat das verbliebene Mittelschiff mit seinen zugemauerten Durchgängen zu den Seitenschiffen seinen Charme mit Flachdecke und den (abgeschnittenen) Würfelkapitellen behalten. An der Empore sieht man die Kopie eines romanischen Reliefs, dessen Original ins Bode-Museum in Berlin verbracht wurde.
Auf einstmals karolingischen Grund siedeln heute die Benediktinermönche auf dem Huysburg. Von der romanischen Klosteranlage gibt es nur noch wenige Zeugnisse: die später barockisierte Kirche und ein eindrucksvoller romanischer Saal. Begonnen hat die Geschichte des Ortes 1070 mit der Ansiedlung von drei Reklusen,zu denen sich später Benediktiner in einem eigenen Kloster hinzugesellten. In der Säkularisation aufgelöst, wechselten Teile der Gebäude ihren Besitzer, dienten als Steinbruch und kamen nach der Wende wieder ganz in kirchlichen Besitz. Heute leben dort sechs Benediktinermönche als Priorat der Abtei St.Mattheis in Trier.
Wer eine 1200 Jahre alte Stadt besucht, wird auf viele Steine treffen, tote Steine, die gleichwohl eine Geschichte von lebendigen Steinen erzählen. Und man freut sich, auch lebendigen Steinen der Gegenwart zu begegnen. Beides ist geschehen am 2.Tag unserer Reise auf der Straße der Romanik in Mitteldeutschland.
Im 2.Weltkrieg zu 90% zerstört, sieht man in der Innenstadt viele Bauten der Nachkriegszeit, die vom „glorreichen“ Sozialismus Zeugnis geben, genauso wie die Arbeiten der Nach-Wende-Jahre und ein Bauwerk der jüngsten Vergangenheit, das Hundertwasser-Haus, die Grüne Zitadelle, die 2005 eröffnet wurde. Hin und wieder trifft man auf Zeugnisse „verlorener Kirchen“: Gotteshäuser, die im 2.Weltkrieg größtenteils zerstört wurden und die man nicht wieder aufbaute. In der DDR wollte das atheistische System sie nicht als Teil der Stadtgeschichte akzeptieren und ließ die Reste beseitigen. Einige der alten Kirchen haben überlebt, einige sind heute Kunststationen oder auch Konzerthallen. Geblieben ist der 1207 erbaute erste gotische Dom auf deutschem Boden, der dem hl.Mauritius und der hl. Katharina geweiht ist.
In den Bann zieht mich an diesem Tag der Katharinenaltar von Franca Bartholomäi aus dem Jahre 2009. Er zeigt auf zwei Lindenholztafeln holzschnittartig auf goldenem Grund die beiden Kirchenpatrone Mauritus und Katharina. Der Soldat der thebäischen Legion aus dem 4.Jahrhundert trägt eine Schutzweste wie die Soldaten unserer Tage, kniet auf seiner Lanze und hält ein Schaf in seinen Armen. Täusche ich mich oder ist der Hintergrund nicht die Silhouette einer ukrainischen Stadt? Die Kulisse ist austauschbar. Sie steht für alle Kriegsgebiete der Erde. Der Blick schweift hinüber zu der Plastik von Ernst Barlach aus dem Jahre 1929 zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, das von den Nationalsozialisten aus der Kirche verbannt wurde. Heute ist es ein Ort, der zum Frieden mahnt. Die Kerzen vor ihm erzählen von der Friedenssehnsucht vieler Menschen. Begleitet wurde unser Spaziergang durch die Stadt am Morgen um 10 Uhr vom Geläut aller Kirchenglocken, die daran erinnerten, dass Feldherr Tilly am 10.Mai 1631 die Stadt verwüstete und 20.000 Menschen ihr Leben verloren. Da ist das Altarbild des Hl.Mauritius plötzlich sehr aktuell.
Nur ein Steinwurf vom evangelischen Dom entfernt, steht die katholische Kathedrale St. Sebastianus, die 1878 wurde den Katholiken wieder übernommen wurde und seit 1994 auch Mittelpunkt des neu gegründeten Bistums Magdeburg ist. Die unterschiedlichen Säulen, eine „Spielerei“ der mittelalterlichen Baumeister, erzählen von der Vielfalt der katholischen Kirche in der säkularen Diaspora, wo viele „Menschen vergessen haben, dass sie Gott vergessen“. Der Christus, der am Eingangsportal so dargestellt wird, dass er selbst noch im Tod die Menschen trägt, hat für die Nicht-Christen keine Bedeutung, selbst wenn sie alte Traditionen, wie die Martinszüge, noch pflegen. Ein Gespräch mit Pfarrer Daniel Rudloff gibt uns einen Einblick in das Leben einer „schöpferischen Minderheit“, die alles daran setzt, dass ihre Zeitgenossen Kirche als etwas Positives erfahren. So begegnen uns in ihm lebendige Steine, die getreu dem Schriftwort „sich zu einem geistigen Haus“ aufbauen lassen.
2012 erhielt die Marktkirche in Goslar eine neue Orgel, deren Prospekt auf den ersten Blick verwundert: die Pfeifen nicht nach der Größe „wie Orgelpfeifen“ halt, sondern durcheinander, etwas chaotisch, wie die Erde am ersten Schöpfungstag, ein Tohuwabohu. Wenn sie gespielt wird, erklingen die Pfeifen alle auf ihre Weise und es entsteht eine Sinfonie – ein Zusammenspiel der Töne. Aus dem Chaos wird eine Ordnung. „Und siehe, es war sehr gut“ (Gen 1,31). Wen wundert es da, dass sieben Pfeifen goldene Zungen haben? Die Marktkirche 1151 als romanische Basilika erbaut, 1295 um einen gotischen Chor erweitert und 1336 mit weiteren Schiffen versehen. 1528 wird die Kirche evangelisch. Sie birgt viele kleine Schätze wie die Christusfigur von Jakob Oberhollenzer 1997 geschaffen, wie die Renaissance-Kanzel, auf der Adam und Eva beide mit einem Apfel dargestellt werden, wie die Fenster von Johannes Schreiter, das Taufbecken von 1573 oder die Figur der Ruach. Leider beschädigt die Wandmalerei der Zehn Gebote von 1490, auf denen immer wieder der Teufel zu sehen ist, der die Menschen verführt. Es macht Freude, in der Kirche zu verweilen. Eine gute Station auf dem Weg nach Magdeburg.
Goslar ist berühmt wegen der mittelalterlichen Kaiserpfalz, in der über Jahrhunderte die Kaiser wohnten, wenn sie auf ihren Zügen durch das Land in die Gegend kamen. Was Heinrich III. geschaffen, haben die Preußen im 19.Jahrhundert adaptiert und sich mit den Saliern und Staufern geschmückt. Irgendwo muss man die Kultur ja herbekommen.
An einem Kleinod laufen viele auf ihrem Weg vom Parkplatz in die Stadt vorbei: die romanische nördliche Eingangshalle des alten von Heinrich III. erbauten Doms, den die Menschen aus Goslar im 19.Jahrhundert niederrissen, weil eine Renovierung ihre finanziellen Möglichkeiten überstieg. Geblieben ist dieses romanische Gebäude, das einen in den Bann zieht, wenn man von der Stadt aus auf das Gelände kommt. Auf dem Giebel der Fassade thronen die Gottesmutter mit dem Kind umgeben von Engel, darunter die Apostel Simon und Judas, deren Fest am Geburtstag des Kaisers gefeiert wurde. In der Mitte der Stadtpatron Goslars, der Hl. Matthias und außen die Kaiser Heinrich III. und Friedrich II. Ihre 1000jährige Geschichte verleiht den Figuren ein majestätisches Aussehen. In der Vorhalle unter ihnen sieht man eine Kopie des Kaiserstuhls, dessen Original in der Kaiserpfalz steht.
2020 machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung. 2023 wollten wir die Wein-Reise erneut veranstalten; jetzt ist die politische Situation in Israel so, dass sich viele Leute scheuen, eine solche Reise zu buchen. Als erfahrener Israel-Reisender fahre ich persönlich Anfang April ins Heilige Land ohne große Sorgen. Aber ich kann verstehen, dass viele momentan vorsichtig und zurückhaltend sind. Deshalb haben wir uns in Absprache mit oneworldtours entschieden, die Reise um ein Jahr zu verschieben.
Der Termin steht fest: 1.-9.November 2023 – die Orte auch: sowohl im Norden in Galiläa als auch im Süden in der Wüste Negev und in Bethlehem. Sechs Weingüter in Israel und Palästina stehen auf dem Programm und natürlich auch die Heiligen Stätten der großen Weltreligionen. Lernen Sie das Land einmal von einer ganz anderen Seite her kennen. Die Reise wird Ende Januar 2023 ausgeschrieben und veröffentlicht. Haben Sie Interesse? Schreiben Sie uns eine Mail.
Weinanbau mitten in der Negev-WüsteWeinanbau auf den Golan-Höhen
Freuen Sie sich mit uns auf zwei besondere Reisen im nächsten Jahr 2023
Im Mai geht es vom 9.-15.5. nach Magdeburg und auf die Straße der Romanik in Mitteldeutschland. Stationen sind u.a. Goslar, Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg, Naumburg. Auf der Rückfahrt machen wir noch in Erfurt Station. Lesen Sie mehr HIER
Im Herbst fahren wir vom 23.-30.September in die südliche Toskana und reisen auf den Spuren der Etrusker und der Päpste im Mittelalter. Wir erleben etruskische Totenstädte und christliche Kathedrale und kosten auch den Wein der Region. Unser Quartier liegt am Lago di Bolsena. Lesen Sie mehr HIER
Anmeldungen sind ab sofort möglich. Wenn Ihr Wohnort außerhalb von Bonn an der Strecke liegt, bemühen wir uns um einen ortnahen Zustiegsort – andernfalls vermittelt unser Verein Ihnen gerne ein preiswertes Hotel in Bonn.
Als 1523 die Reformation Stralsund erreichte, fand bald darauf das Stralsunder Kirchenbrechen statt, ein Bildersturm, dem viele typisch katholische Ausstattungen zum Opfer fielen – wahrscheinlich auch der Kopf des Jesuskindes der Anna Selbdritt aus dem Jahre 1291 in der St.Nikolai-Kirche in Stralsund.
Die 2,24 hohe Stuckfigur ist eines der ältesten plastischen Kunstwerke der Stadt. In Norddeutschland ist diese Figur einmalig. Auch wenn das Jesuskind kopflos ist, fasziniert die Darstellung den Betrachter.
Von Gerhard Hauptmann wird erzählt: In Stralsund wird eine alte Sandsteinskulptur aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt, das Standbild der Heiligen Anna Selbdritt; vor ihr stand der Dichter oft bewundernd und sagte, sie gleiche einer antiken Magna Mater, einer jener Urmütter, von der Ströme des Lebens ausgehen.“
Die St.Nikolaikirche ist die älteste Kirche Stralsunds. 1279 wird die Weihe des Chores datiert. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten aufwändig restauriert und birgt noch viele Kostbarkeiten, auch einige, die Bildersturm überlebt haben.
Altäre von den Bürgern und Zünften gestiftet und mittelalterliche Fresken.
Eine Kanzel (1611), die von einer Moses-Figur getragen wird, kündet so von der jüdischen Tradition, auf der die christliche Verkündigung basiert.
Der letzte Besuch der Reise galt der Nikolai-Kirche in Greifswald, die aus dem 13.Jahrhundert stammt. Sie hat durch die Veränderungen im Stile der Romantik im 19.Jahrhundert viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren.
Immer wieder ist uns auf unserer Reise der Heilige Nikolaus als Kirchenpatron begegnet: Der heilige Nikolaus ist gleichzeitig der Schutzpatron der Seeleute. Der Legende nach rettete ein zunächst Unbekannter Seefahrer aus einem Sturm, indem er die Wogen glättete und ihr Schiff sicher in den Hafen von Myra steuerte. Danach war er plötzlich verschwunden. Als die Männer in die Kirche gingen, um Gott für dieses Wunder zu danken, erkannten sie im Bischof von Myra ihren Retter wieder.