Leider: Absage der Wein-Reise

2020 machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung. 2023 wollten wir die Wein-Reise erneut veranstalten; jetzt ist die politische Situation in Israel so, dass sich viele Leute scheuen, eine solche Reise zu buchen.
Als erfahrener Israel-Reisender fahre ich persönlich Anfang April ins Heilige Land ohne große Sorgen. Aber ich kann verstehen, dass viele momentan vorsichtig und zurückhaltend sind. Deshalb haben wir uns in Absprache mit oneworldtours entschieden, die Reise um ein Jahr zu verschieben.

Bei den anderen beiden Angeboten: Straße der Romanik in Mitteldeutschland und Auf den Spuren der Etrusker in der südlichen Toskana sind noch Plätze frei.

Wein-Reise ins Heilige Land

Der Termin steht fest: 1.-9.November 2023 – die Orte auch: sowohl im Norden in Galiläa als auch im Süden in der Wüste Negev und in Bethlehem. Sechs Weingüter in Israel und Palästina stehen auf dem Programm und natürlich auch die Heiligen Stätten der großen Weltreligionen. Lernen Sie das Land einmal von einer ganz anderen Seite her kennen. Die Reise wird Ende Januar 2023 ausgeschrieben und veröffentlicht. Haben Sie Interesse? Schreiben Sie uns eine Mail.

Lesen Sie mehr HIER

Unsere Reisen 2023 sind online!

Freuen Sie sich mit uns auf zwei besondere Reisen im nächsten Jahr 2023

Im Mai geht es vom 9.-15.5. nach Magdeburg und auf die Straße der Romanik in Mitteldeutschland. Stationen sind u.a. Goslar, Magdeburg, Halberstadt, Quedlinburg, Naumburg. Auf der Rückfahrt machen wir noch in Erfurt Station. Lesen Sie mehr HIER

Im Herbst fahren wir vom 23.-30.September in die südliche Toskana und reisen auf den Spuren der Etrusker und der Päpste im Mittelalter. Wir erleben etruskische Totenstädte und christliche Kathedrale und kosten auch den Wein der Region. Unser Quartier liegt am Lago di Bolsena. Lesen Sie mehr HIER

Anmeldungen sind ab sofort möglich. Wenn Ihr Wohnort außerhalb von Bonn an der Strecke liegt, bemühen wir uns um einen ortnahen Zustiegsort – andernfalls vermittelt unser Verein Ihnen gerne ein preiswertes Hotel in Bonn.

Wo Moses die Kanzel trägt

und das Jesuskind den Kopf verlor

Als 1523 die Reformation Stralsund erreichte, fand bald darauf das Stralsunder Kirchenbrechen statt, ein Bildersturm, dem viele typisch katholische Ausstattungen zum Opfer fielen – wahrscheinlich auch der Kopf des Jesuskindes der Anna Selbdritt aus dem Jahre 1291 in der St.Nikolai-Kirche in Stralsund.

Die 2,24 hohe Stuckfigur ist eines der ältesten plastischen Kunstwerke der Stadt. In Norddeutschland ist diese Figur einmalig. Auch wenn das Jesuskind kopflos ist, fasziniert die Darstellung den Betrachter. 

Von Gerhard Hauptmann wird erzählt: In Stralsund wird eine alte Sandsteinskulptur aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt, das Standbild der Heiligen Anna Selbdritt; vor ihr stand der Dichter oft bewundernd und sagte, sie gleiche einer antiken Magna Mater, einer jener Urmütter, von der Ströme des Lebens ausgehen.“

Die St.Nikolaikirche ist die älteste Kirche Stralsunds. 1279 wird die Weihe des Chores datiert. Sie wurde in den letzten Jahrzehnten aufwändig restauriert und birgt noch viele Kostbarkeiten, auch einige, die Bildersturm überlebt haben.

Altäre von den Bürgern und Zünften gestiftet und mittelalterliche Fresken. 

Eine Kanzel (1611), die von einer Moses-Figur getragen wird, kündet so von der jüdischen Tradition, auf der die christliche Verkündigung basiert.

Der letzte Besuch der Reise galt der Nikolai-Kirche in Greifswald, die aus dem 13.Jahrhundert stammt. Sie hat durch die Veränderungen im Stile der Romantik im 19.Jahrhundert viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren.

Immer wieder ist uns auf unserer Reise der Heilige Nikolaus als Kirchenpatron begegnet: Der heilige Nikolaus ist gleichzeitig der Schutzpatron der Seeleute. Der Legende nach rettete ein zunächst Unbekannter Seefahrer aus einem Sturm, indem er die Wogen glättete und ihr Schiff sicher in den Hafen von Myra steuerte. Danach war er plötzlich verschwunden. Als die Männer in die Kirche gingen, um Gott für dieses Wunder zu danken, erkannten sie im Bischof von Myra ihren Retter wieder.

Die Leerstelle des Nikolaus

und der Gips im Bauchnabel

Die Nächte vom 23.-27.April 1942 zählen zu den schlimmsten in der Geschichte Rostocks. Die britische Luftwaffe bombardierte die Stadt. 60% wurden im 2.Weltkrieg zerstört. Auch die Nikolaikirche wurde stark beschädigt. Der gotische Hochaltar blieb erhalten, wurde ausgelagert und kam schließlich in die Marienkirche in Rostock. Nur die Figur des Kirchenpatrons fehlte. Bis heute ist sie nicht wieder aufgetaucht.Ihr Platz eine Leerstelle und eine Lehrstelle, eine Mahnung zum Frieden, gegen das Vergessen.

Um 1230 wurde die Marienkirche als frühgotische Hallenkirche erbaut und 1290 zu einer mehrschiffigen Kirche umgebaut. 1398 begann man mit der Einführung des Querschiffes. 1454 war die Kirche als gotischer Zentralbau fertiggestellt.

Das Entsetzen erfasst den Liebhaber der Zisterzienser-Gotik beim Besuch des Doberaner Münsters. Nach der Klosterauflösung (1552) haben die mecklenburgischen Herrscher ihren Reichtum und Macht durch „bescheidene“ Grabmäler und Kapellen dokumentiert und somit die Zisterzienser-Architektur entstellt.

Aus dem 14.Jahrhundert stammt der Altar unter dem Triumphkreuz mit Adam und Eva, deren Nacktheit durch ein Gitter verborgen wird. Bei der Restaurierung im 19.Jahrhundert hat man mit Gips die Bauchnabel retuschiert, da beide ja nicht geboren, sondern erschaffen wurden.

Der Hochaltar ( um 1300) ist der älteste Flügelaltar der Kunstgeschichte.

Ein Schloss, das wandert

und ein Gitter, das den Teufel abhält

Am vierten Tag unserer Reise ging es weiter Richtung Osten: in Schwerin residiert das demokratische Parlament des Landes Mecklenburg-Vorpommern in einem alten Schloss, das die Großherzöge fluchtartig 1918 verlassen haben. Auch das Schloss „wandert“: seit seiner Einweihung im Jahre 1857 hat es sich schon einen halben Meter vom Fleck bewegt. 

Der Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis ist eine Bischofskirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche und gehört zu den Hauptwerken der Backsteingotik. Mit der Marienkirche in Lübeck und der Nikolaikirche in Stralsund gehört er zu den frühesten Bauten dieser Architektur. Den Bau anderer Kirchen beeinflusste er durch die originelle Gestaltung des Umgangschores. Er ist die einzige echte Kathedrale in Mecklenburg-Vorpommern und das einzig verbliebene mittelalterliche Gebäude Schwerins.

Das 29,5m hohe Kirchenschiff wird geprägt von einem Triumphkreuz aus dem Jahre 1420, das nach der Sprengung der Wismarer St.Georg-Kirche von dort nach Schwerin kam. Das Gold und grün der Blätter des Kreuzes weisen hin auf die Auferstehung Jesu Christi und ein neues Leben. unter dem Kreuz ist der Loste Altar von 1495, benannt nach dem Bischof Loste, ein wahres „Bilderbuch des Glaubens“.

Ein Mittagsgebet über den Psalmvers „Lobet den Herrn meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ schenkte uns eine Zeit der Besinnung.

Von der Stadt des Adels ging es in die Stadt der Hanse nach Wismar. Hier bestimmten die Kaufleute und Bürger das Leben. 

Die Nikolaikirche in Wismar wurde als dreischiffige Basilika von 1381 bis 1487 als Kirche der Seefahrer und Fischer erbaut. Das Kirchenschiff gehört mit 37 Meter zu den höchsten Deutschlands.

Die Kirche – heute leider im Inneren eingerüstet – hat viele Kunstwerke und Ausstattungsgegenstände der anderen Wismarer Kirchen aufgenommen, die im Krieg oder durch das DDR-Regime zerstört wurden.

Zum Beispiel:Das Hochaltar-Retabel aus St.Georg, ein spätmittelalterlicher Flügelaltar (1430) mit 40 Heiligenfiguren;

Der Thomas-Altar(um 1500) aus dem Dominikaner-Kloster, der gleich drei Heilige mit Namen Thomas zeigt: den Apostel, Thomas von Acquin und Thomas Becket;

Das bronzene Taufbecken von 1335 aus der Marienkirche, das von einem Gitter umgeben ist, das den Teufel abhalten soll.

Das Bier, das in der Stadt wieder gebraut wird, heißt „Mumme“ und war in der Hansezeit ein Exportschlager. Es wurde bis nach Indonesien transportiert.

Wo im Teepott gepredigt wird

Der dritte Tag unserer Reise machte ihrem Thema alle Ehre: „Filialen Gottes im Norden“. Wer besucht schon Hamburg und besichtigt drei Kirchen?

Die katholische St.-Joseph- Kirche wurde in den Jahren 1718–1723 als barockes Sakralgebäude an der Großen Freiheit in Altona errichtet. Sie ist Zeugnis der Religionsfreiheit, die der dänische König seinen katholischen Untertanen gewährte. Wer von den Besuchern der großen Freiheit in St.Pauli weiß noch von diesen Zusammenhängen, wenn er seine „Freiheit“ dort genießt? Voll stolz weist man dort darauf hin, dass man die älteste katholische Kirche Hamburgs ist.

Der 1893 fertiggestellte neuromanische St. Marien-Dom befindet sich im Stadtteil St. Georg. Anlässlich der Wiederbegründung des Erzbistums Hamburg nach 1100 Jahren am 7. Januar 1995 wurde St. Marien zur Kathedrale erhoben. Heute Sitz des Erzbischofs von Hamburg, Stefan Heße. In seinem Bischofswappen findet der Rheinländer den Rhein und fühlt sich sofort ein wenig zu  Hause. Legendärer Gründer des Erzbistums Hamburg ist der Hl.Ansgar, dessen Bronzestatue vor dem Dom steht.

Die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis (volkstümlich: Michel) ist der bekannteste Kirchenbau von Hamburg und gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands.. Sie liegt gegenüber der Speicherstadt und gilt aufgrund ihrer Hafennähe als Kirche der Seeleute. Die erste Michaeliskirche wurde im 17.Jahrhundert gebaut. Knapp 100 Jahre später wurde sie durch einen Brand zerstört und wieder aufgebaut. 1906 ereilte den zweiten Bau das gleiche Schicksal. Unachtsamkeit bei Arbeiten am Dach führten zu einem Brand, der auf die ganze Kirche übergriff. Beim Wiederaufbau wurden die Holzkonstruktionen durch Stahl und Beton ersetzt.

Aus jener Zeit stammt auch die Kanzel – im Volksmund auf „Teepott“ genannt, so dass der Pfarrer aus dem Teepott predigt. Je nach Länge belebend oder Schlaf fördernd. Gleich 4 Orgeln, eine aus der Bonner Orgelbauwerkstatt Klais und nach Georg Friedrich Telemann benannt, sorgen für den richtigen Klang bei Gottesdiensten und Konzerten.

Wenn der Sturm durch das Rathaus fegt

und der Bandwurm aus Bristol stammt

Im 12.Jahrhundert begann man mit dem Bau des Lübecker Rathauses, an dessen Bau sich die Baustile von der Gotik über die Renaissance bis in die heutige Zeit wieder finden. In eine große gotische Backstein-Schildwand, die über der Renaissance-Markfassade sichtbar ist, ließ man im Mittelalter zwei große Löcher brechen, damit die Stürmen standhielt.
Das Rathaus mit seinen unterschiedlichen Fassaden gibt ein steinernes Zeugnis von der wohlhabenden Geschichte der Stadt, die 1143 als Hansestadt gegründet wurde und deren Altstadt heute zum Unesco-Welterbe zählt.
Der Freihandel mit anderen Hansestädten von Bergen bis London und bis nach Nowgorod sorgte für den Wohlstand der Stadt.
Auf dem Holsten-Tor, eigentlich Holtstein-Tor, einem spätgotische Gebäude der Stadtbefestigung steht das Motto, mit der der Rat die Stadt regierte:“Im Inneren Harmonie, im Äußeren Frieden“. Bei umfangreichen archäologischen Arbeiten beim Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Stadtviertel haben die Wissenschaftler auch die Abfallgruben des Mittelalters untersucht und sind auf Bandwurm-Eier gestoßen, deren DNA identisch war mit der Bandwurm DNA aus dem englischen Bristol. Ein etwas „anrüchiger“ Beweis für die wirtschaftlichen Verflechtungen der Stadt mit dem englischen Königreich.


Man nennt Lübeck auch die Stadt der „Sieben Kirchen“. Von weit her sind die Kirchtürme zu erkennen. Zwei von ihnen, die Türme der Marienkirche wurden im II.Weltkrieg zerstört. Sie und die Kirche wurden wiederaufgebaut und die Reste der zerstörten Glocken mahnen heute noch im Kirchenraum zum Frieden.

6 Millionen Backsteine wurden zum Bau der Kirche verwendet. Mit 40m Höhe ist die Kirche das erste Zeugnis der Hochgotik im Ostsee-Raum. Dietrich Buxtehude wirkte an ihr als Organist. Johannes Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel kamen in die Stadt, um den großen Meister zu hören und von ihm zu lernen.


Nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung konnten wir uns am Nachmittag bei einer Bootsfahrt (der Rheinländer sagt „Böötchen-Tour“) nach Travemünde von den vielen Eindrücken erholen.

Schwangere Häuser und 4000m Salz

erste Station unserer Reise in den Norden war die Hansestadt Lüneburg, die ihren Reichtum bis in die Neuzeit dem riesigen Salzvorkommen verdankt: 4000mtief reicht der Salzstock, der vom Grundwasser umspült wird.Die Sülzwiesen über dem Salz sind ein sehr unsicherer Untergrund, der die Häuser ganz schön schief aussehen lässt.Mit Treidelkähnen wurde das Salz (7 Tonnen fasste ein Kahn) nach Lübeck transportiert. Noch heute findet man die Taue im gedrehten Zierwerk an den Fassaden.


Vom Reichtum kündet auch das Rathaus mit seinen Anbauten, an dem 750 Jahre gebaut wurde. 41 Porzellanglocken aus Meißener Porzellan läuten drei Mal am Tag.
Die „Schwangeren Häuser“ erzählen vom Häuserbau mit anhydritem Gips, der nass geworden sich ausdehnt und ganze Häuserfassaden wölbt.

21.5.22 Tagesfahrt an den Mittelrhein

Unsere Frühlingsfahrt hat Tradition. Nach 2 Jahren Corona-Pause können wir jetzt wieder eine Tagesfahrt anbieten. Aber nicht mit dem Bus, sondern mit der Bundesbahn und ein Stück auch mit dem Schiff. Das ist umwelt- und preisbewusst gerade auch wegen der hohen Spritpreise.
Wir besuchen Bingen, Bacharach und Boppard und beschliessen den Ausflug mit einem Besuch in einem Weinhaus.
Hier geht es zum Programm und zur Anmeldung.